Windkraft-Boom im Kreis: „Grün wirkt – und das mit voller Kraft!“
Sigmaringen/Zollernalbkreis. Der grüne Landtagsabgeordnete Christoph Höh zeigt sich hoch erfreut über den massiven Anstieg von Anträgen auf neue Windkraftanlagen in Baden-Württemberg – und insbesondere über die starke Rolle, die dabei die Landkreise Sigmaringen und Zollernalbkreis spielen.
„Das ist ein echter Durchbruch für die Energiewende in unserer Region“, so Höh. „Die Zahlen sprechen für sich: Im Landkreis Sigmaringen wurden 18 Verfahren mit insgesamt 102 neuen Windenergieanlagen beantragt – damit gehört das Landratsamt zu den aktivsten Genehmigungsbehörden im Land. Im Zollernalbkreis wurden weitere 42 Anlagen beantragt. Das zeigt: Die Windkraft nimmt bei uns richtig Fahrt auf!“
Der aktuelle Boom ist auf das bundesweite Auslaufen des §6 Windenergieflächenbedarfsgesetzes zum 30. Juni zurückzuführen. Dieser Paragraf hatte stark vereinfachte Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen in ausgewiesenen Vorranggebieten ermöglicht. Unternehmen nutzten die letzte Chance und reichten in kürzester Zeit Anträge für insgesamt 1.284 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von über 8.500 Megawatt ein – das ist mehr als das Vierfache der bisher installierten Leistung im Land.
Höh sieht darin ein starkes Signal:„Baden-Württemberg ist kein Windkraft-Entwicklungsland mehr. Der Antragsboom zeigt, dass wir mit unseren Reformen richtig liegen – wir haben die Genehmigungsdauer seit 2021 auf ein Drittel reduziert und klare Flächen ausgewiesen. Jetzt kommen die Projekte – und das bringt Wertschöpfung, Klimaschutz und kommunale Einnahmen direkt in unsere Region.“
Besonders betont Höh die Rolle der Kommunen und Bürgerinnen und Bürger vor Ort: „Wir setzen auf frühzeitige Beteiligung statt Konfrontation. Über das Forum Energiedialog bieten wir Kommunen gezielte Unterstützung an, um Windkraftprojekte gemeinsam mit Projektierern und der Bevölkerung zu gestalten. Ich lade alle Beteiligten ein, diese Angebote zu nutzen – denn gelingende Energiewende braucht Vertrauen und Transparenz.“
Abschließend richtet Höh einen Appell an den Bund: „Der Bund darf diese Dynamik nicht abwürgen. Die dringend benötigte Verlängerung des Referenzertragsmodells ist überfällig – gerade windschwächere Standorte wie hier im Süden brauchen faire Rahmenbedingungen. Es wäre ein fatales Signal, wenn der Aufschwung jetzt politisch ausgebremst wird.“
Hintergrund:
- Insgesamt 12 Landratsämter im Land verantworten zwei Drittel der eingereichten Windkraftverfahren.
- Sigmaringen gehört mit 18 Verfahren und 102 WEA zur Spitzengruppe.
- Der Zollernalbkreis verzeichnet 6 Verfahren mit 42 WEA.
- Derzeit läuft die finale Ausweisung der Windvorranggebiete durch die Regionalverbände – zum 1.1.2026 sollen diese rechtlich verbindlich werden.
- Zielmarke der Landesregierung: 6.000 MW installierte Windkraftleistung bis 2030 – 12.000 MW bis 2040.