Ein Vormittag mit regionalem Streuobst: MdL Christoph Höh und Staatssekretär Andre Baumann zu Besuch bei BODEG
Am Montag, den 22. September, besuchten der grüne Landtagsabgeordnete Christoph Höh und Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Umweltministerium die BODEG – Bäuerliche Vermarktung Oberes Donautal eG in Beuron. Die Genossenschaft trägt mit der Pflege und Vermarktung von Streuobstwiesen wesentlich zu einer nachhaltigeren regionalen Ökonomie bei. Mit 33 Mitgliedern, über 70 Obsterzeugern und insgesamt über 2000 Obsthochstämmen erzeugen sie pro Jahr über 20 000 Liter Saft, Cider, Essige und Obstbrände.
Begleitet wurde der Besuch von der grünen Landtagskandidatin Hanna Stauß, dem Naturschutzzentrum Obere Donau sowie dem Haus der Natur, wo die BODEG ihre Gäste empfing, nachdem witterungsbedingt der geplante Spaziergang auf der Apfelwiese im Klostergarten entfallen musste.

Zu Beginn verdeutlichte Markus Ellinger, Vorstand der BODEG, die enge Zusammenarbeit mit den Obsterzeugern. Grundlage sei ein Prämienmodell, mit dem ökologische Zusatzleistungen honoriert werden. So steigert beispielsweise ein regelmäßiger Baumschnitt, das Anbringen von Nistkästen oder auch Insektennisthilfen oder aber auch eine Sortenvielfalt den Basispreis, den die Genossenschaft ihren Erzeugern zahlt. „So können wir eine faire und gerechte Bezahlung gewährleisten und zugleich Anreize schaffen, stärker auf ökologische Maßnahmen zu setzen“, erklärte Ellinger.
Neben den Erfolgen machte Ellinger auch auf aktuelle Hürden aufmerksam: Bürokratie, unzureichende Fördermöglichkeiten, Leergutmangel und das „Aussterben des Wissens rund um das Streuobst“ erschwerten zunehmend die Arbeit. Zumindest in Bezug auf den Bürokratieabbau und Fördermittel ließ Staatssekretär Baumann erkennen, dass er Spielräume zum Nachjustieren sieht. Dies wäre für BODEG mehr als wünschenswert, da dies für die Mitglieder der Genossenschaft, die alle ehrenamtlich mitarbeiten, weniger Bürokratie aber mehr finanzielle Unterstützung eine große Entlastung bringen würde und dadurch wieder Kräfte frei werden für neue Projekte – wie zum Beispiel den Apfelgarten im Kloster Beuron. Dort arbeitet die BODEG seit 2023 an der Umwandlung einer früher intensiven Obstbaumbepflanzung zu einer struktur- und artenreichen Streuobstwiese: etwa 1,5 Hektar Fläche werden grundlegend umgestaltet, Bäume reduziert, Totholzbiotope, Benjeshecken, Lesesteinriegel und Sandbiotope angelegt, Blumenwiesen mit gebietsheimischem Saatgut gesät und ein Streuobst-Lehrpfad entsteht, um Wissen über alte Sorten und ökologische Bewirtschaftung sichtbar und erfahrbar zu machen.
Die BODEG bietet zudem ein breites Angebot an Dienstleistungen und Kooperationen, die im Umland großen Zuspruch finden: von Pflanzaktionen mit Schulen und Kindergärten über Schulungen für Kinder und Jugendliche bis hin zu Baumschnittkursen oder auch Streuobstberatung ist für jeden was dabei. Diese Projekte greifen ineinander und sichern den Wissenstransfer rund um das Streuobst – ein zentrales Anliegen der Genossenschaft.
„Die Erhaltung der Streuobstbestände und der damit verbundenen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist eine großartige Sache. Sie muss entsprechend gefördert und gewürdigt werden“, betonte Christoph Höh. Auch Staatssekretär Dr. Baumann zeigte sich beeindruckt und war voll des Lobes. Und merkt zu guter Letzt noch an: „Das Gute am Streuobst ist nicht nur, dass es nachhaltig ist – es schmeckt dazu auch noch und ist sehr gesund.“

Zum Abschluss konnten die Gäste verschiedene Essigsorten und Säfte aus der Vermarktung der BODEG verkosten. Die hohe Qualität der Produkte begeisterte besonders MdL Höh. Von den Fachvorträgen über den konstruktiven Austausch bis hin zur Verkostung bot der Vormittag ein vielfältiges Bild vom Engagement der BODEG für die Region.