Grüner Landtagsabgeordneter Christoph Höh besucht Sebastian-Ott-Schule zum „Tag der freien Schulen“
Im Rahmen des landesweiten „Tag der freien Schulen“ besuchte der grüne Landtagsabgeordnete Christoph Höh am vergangenen Freitag die Sebastian-Ott-Schule in Sigmaringen. Das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (SBBZ ESENT) betreut Kinder und Jugendliche von Klasse 1 bis 9, die aufgrund besonderer emotionaler oder sozialer Bedürfnisse eine intensive pädagogische Begleitung benötigen.
Schulleiter Matthias Schmidt stellte dem Abgeordneten die zentralen Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit vor: die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Stärkung der Persönlichkeit, die Förderung von Bildungsfähigkeit und sozialem Miteinander sowie das Erlernen grundlegender Lerntechniken und eines konstruktiven Umgangs mit Herausforderungen.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs war der kontinuierlich wachsende Bedarf an Schulplätzen im Bereich der SBBZ ESENT. Die steigenden Schülerzahlen machen dies deutlich:
Aktuell besuchen 216 Schülerinnen und Schüler die Sebastian-Ott-Schule – weitere Anfragen liegen bereits vor.
Gleichzeitig steht die Schule vor strukturellen Herausforderungen. Trotz steigender Schülerzahlen kam es zuletzt zu Kürzungen bei den Lehrerdeputaten. Zudem sind Fördermittel für Sanierungen und Instandhaltungen für freie Schulen grundsätzlich nicht vorgesehen, was die Aufrechterhaltung der schulischen Infrastruktur erschwert.
Vor diesem Hintergrund hebt Christoph Höh eine wichtige aktuelle Entscheidung hervor:
Die grüngeführte Landesregierung hat in Abstimmung mit dem Kultus- und dem Finanzministerium bekanntgegeben, dass aus dem Landesanteil des Sondervermögens „Infrastruktur“ 300 Millionen Euro für Schulbau- und Sanierungsmaßnahmen an Schulen in freier Trägerschaft bereitgestellt werden.
Höh betont: „Diese Investition ist ein starkes Signal. Sie unterstützt Schulen wie die Sebastian-Ott-Schule dabei, trotz wachsender Anforderungen angemessene Lern- und Entwicklungsräume zu schaffen.“
Ein weiterer bedeutender Fortschritt ist die Einführung des Realschulabschlusses, der seit diesem Schuljahr erstmals an der Sebastian-Ott-Schule möglich ist. Schulleiter Matthias Schmidt begrüßt diese Neuerung ausdrücklich – gerade vor dem Hintergrund des landesweiten Wegfalls der Werkrealschulen. „Dieses zusätzliche Angebot eröffnet unseren Jugendlichen neue Perspektiven und stärkt ihren weiteren Bildungsweg erheblich“, so Schmidt.
Bei seinem Rundgang bewertete Höh das Engagement der Lehrkräfte und die vielfältigen Förderangeboten wie Intensivpädagogik, Flexible Beschulung und Balancebeschulung als besonders bemerkenswert.

Sehr beeindruckt zeigte sich Höh zudem von der Arbeit der Lerngruppen, in denen Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse unterrichtet werden. Er hob das ausgesprochen gute Miteinander zwischen allen Beteiligten hervor – sowohl unter den Schülerinnen und Schülern als auch im respektvollen und vertrauensvollen Umgang zwischen Lehrkräften und Lernenden. Ebenso würdigte er die attraktiven Sportangebote der Schule, darunter die schuleigene Kletterhalle, der Fitnessraum und einige Tischkicker, die den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, nach geistiger Anstrengung körperlich aktiv zu werden und neue Energie zu tanken.
„Die Sebastian-Ott-Schule leistet einen unverzichtbaren Beitrag für junge Menschen, die besondere Unterstützung benötigen. Die individuelle und wertschätzende Arbeit des Teams eröffnet den Schülerinnen und Schülern neue Chancen und stärkt sie nachhaltig.“

Der Besuch bot Raum für einen offenen Austausch über Chancen, Herausforderungen und notwendige Rahmenbedingungen sonderpädagogischer Bildung. Der „Tag der freien Schulen“ machte deutlich, welch wichtige Rolle die Sebastian-Ott-Schule in der Bildungslandschaft des Landkreises Sigmaringen spielt.
Nach dem Besuch der Sebastian-Ott-Schule führte Höh zudem einen Austausch mit Herrn Peter Baumeister, Direktor des Haus Nazareth, an das die Schule angegliedert ist. Unteranderem berichtete Peter Baumeister dabei von der geschichtlichen Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfereinrichtung mit Schule: Thomas Geiselhart gründete 1859 eine Stiftung für Waisenkinder. Er war der Überzeugung, dass Waisenkinder ein Recht auf Erziehung UND Bildung haben, und war mit dieser Einstellung ein Pionier. Aus diesem Grund war Schule von Beginn an ein fester Bestandteil des Waisenhauses.