
Am 2. September durfte ich gemeinsam mit dem Grünen Kreisverband Sigmaringen Verkehrsminister Winne Hermann MdL in unserem Wahlkreis begrüßen.

Unser Ziel war es, über nachhaltige Mobilität, Bürgerengagement und die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in der Region zu sprechen. Der Tag begann mit einer Sonderfahrt auf der Ablachtalbahn von Stockach nach Göggingen.
Für alle Beteiligten ein besonderes Highlight: Minister Hermann durfte den Zug zeitweise selbst führen. In Göggingen wurde anschließend der neue Bahnhaltepunkt feierlich eröffnet – ein Projekt, das ohne das große Engagement der Bürgerschaft nicht möglich gewesen wäre. Besonders erfreulich: das Bahnhäuschen wurde von der Zimmerei Gmeiner gestiftet und konnte pünktlich zum Termin aufgestellt werden.
Anschließend ging es nach Sigmaringen, wo wir Gast beim Austauschtreffen zwischen Bürgermeister Dr. Ehm und Verkehrsminister Hermann waren. Im Mittelpunkt des Austauschs stand der geplante Umbau des Bahnhofs zu einem modernen, barrierefreien Mobilitätszentrum, ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur.

Besonders beeindruckend war die herzliche Aufnahme durch Herrn Marquardt, den Besitzer des Bahnhofgebäudes. Mit viel Engagement führt er dort ein Hotel und gestaltete den Aufenthalt für uns zu einem besonderen Erlebnis. Bei Kaffee und Kuchen im Tee-Salon erhielten wir einen Einblick in seine Arbeit, bevor wir die Dachterrasse mit den Bienenstöcken besichtigten, auf der sein eigener Honig entsteht. Das herausragende Engagement von Herrn Marquardt und seinem Team ist eine echte Bereicherung für Sigmaringen, und wir bedanken uns sehr herzlich für seine Gastfreundlichkeit.
Den Abschluss des Besuchs bildete eine öffentliche Veranstaltung im Schloss Meßkirch zum Thema „Zukunft der Mobilität“. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten nach dem sehr guten und informativen Vortrag von Winne Hermann die Gelegenheit, Fragen an den Verkehrsminister zu stellen.

In der Diskussion ging es um eine breite Palette an Themen, die die Mobilität in der Region betreffen. Ein zentrales Anliegen war die Reaktivierung der Ablachtalbahn, die der Minister als große Chance für die Region bezeichnete. Er verwies dabei auf die bereits erfolgreichen Freizeitfahrten der Biberbahn, die eindrucksvoll zeigen, welches Potenzial für Nahverkehr und Tourismus in dieser Strecke steckt. Probleme ergäben sich bei neuen Strecken insbesondere durch die strikten Vorgaben zur Schaffung von Ausgleichsflächen. Hier setze er sich dafür ein, flexiblere Lösungen zu etablieren, etwa über ein Ökopunktesystem, das alternative Wege eröffnet – zum Beispiel bei der Nutzung von Streuobstwiesen.
Auch der Ausbau des Radnetzes war Thema. In der Region sei es aufgrund der felsigen Topographie im Donautal und fehlender Flächen oft nicht möglich, die geforderte Breite von 2,50 Metern durchgehend einzuhalten. Zudem bleibe trotz Fördermitteln die Finanzierung eine große Herausforderung. Hinzu komme, dass es im Landkreis derzeit keinen eigenen Radnetzkoordinator mehr gibt.
Beim Deutschlandticket zeigten sich die Bürgerinnen und Bürger überwiegend zufrieden. Bei einer kritischen Wortmeldung dazu, wurde das Ticket mehrheitlich als großer Erfolg gewertet – sowohl für die soziale Gerechtigkeit und die Teilhabe als auch für die Förderung klimafreundlicher Mobilität.
Der Besuch des Ministers machte deutlich: Engagement aus der Region, kommunale Verantwortung und Unterstützung durch das Land müssen Hand in Hand gehen, um Mobilität nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.